Sonntag, 6. September 2015

Hass - Gewalt - Unzufriedenheit

Es dürfte wohl allen bekannt sein, welche großen Probleme hier in Deutschland derzeit die Schlagzeilen beherrschen.

"Wie viel Flüchtlinge denn noch?"
"Die wollen doch nur unser Geld!"
"Raus mit dem Gesindel!"


Solche Kommentare hört man zu den Flüchtlingsströmen, die momentan nach Deutschland ziehen.

Haben die etwa Recht? - NEIN.

Die sogenannten "besorgten Bürger", die glauben, dass sie die Mehrheit in Deutschland bilden, meinen, ihren Ängsten auf sozialen Netzwerken wie Facebook und Co. freien Lauf zu lassen. Ich möchte die Seiten nicht erwähnen, um ihnen keine Plattform zu bieten. Leider haben diese Seiten auch so einige Fans. Eine regionale "Anti-Flüchtlings-Seite" hatt z. B. 3000 "Likes", während die Contra-Seite nur 1123 "Likes" hat.

Doch was bedeutet das? - Auf jeden Fall nicht, dass die Flüchtlingsgegner die Mehrheit bilden! Im Gegenteil. Die Befürworter, die meistens einfach als "Gutmensch" oder seit neuestem als "Til Schweiger" bezeichnet werden, haben viel mehr Anhänger. Leider sind die Gegner um einiges Lauter, weshalb man das nun mal denkt.

Wahr ist, dass so viel Flüchtlinge nach Deutschland kommen, wie seit 1994 nicht mehr. Wahr ist, dass viele Länder (z. B. Ungarn) die Flüchtlinge einfach bis zur nächsten Grenze "verfrachten" und damit einen Haken dahinter setzen. Ebenfalls gibt es Flüchtlinge, die irgendwelche Dinge mutwillig zerstören. Aber mal ganz ehrlich: auch Deutsche randalieren rum und zerstören mutwillig fremdes Eigentum. Schieben wir sie deshalb ab? Nein. Da wird von einem "Einzelfall" gesprochen, der so leicht wieder unter den Teppich gekehrt wird. Doch wenn das ein Migrant tut, wird er sofort scharf angeprangert, es werden Flüchtlingsheime beschmiert, Hassbotschaften veröffentlicht, etc. Nicht zuletzt brennen ganze Flüchtlingsheime nieder.

Lasst uns dieses Leiden, dass die Flüchtlinge hier im Prinzip WIEDER zu spüren bekommen beenden! Lasst uns die Flüchtlinge aufnehmen, oder ihnen zumindest Gehör schenken, denn auch sie sind Menschen - Genau wie jeder einzelne von uns!

Wir alle gehören zum großartigen Schöpfungsplan Gottes! Da dürfen wir nicht einfach egoistisch sein und gegen die Menschen in Not sein, weil sie direkt neben einem wohnen würden. Wer so denkt und Gott bewahre, sollte sich zutiefst schämen.

Versetzen wir uns einfach einmal in die Lage der Flüchtlinge:
Krieg. In jeder Sekunde kann nebenan oder am eigenen Haus eine Bombe explodieren. Menschen sterben. Man lebt mit der ständigen Angst, getötet zu werden. Man kann nicht schlafen, weil man Angst hat, dass im Schlaf die "IS" kommt und einem (pardon für meine Wortwahl) die Kehle aufschlitzen könnte. Man bangt um seine Kinder, wenn sie in die Schule müssen, sofern es überhaupt noch eine Schule gibt. Sie können nicht mehr auf der Straße spielen, wie es die Kinder in Deutschland so gerne tun, da jederzeit ein Panzer o.ä. vorbeikommen könnte und das Kind, bzw. die Kinder überfahren könnte.

Ist das eine gute Bedingung dort zu leben? - Ich persönlich möchte zumindest nicht dort leben, weshalb ich die Flüchtlinge verstehe und sie gerne hier im Land willkommen heiße. Vielleicht sehen es die Flüchtlings-Gegner ja anders und meinen, dass dort unten ein perfektes Urlaubsflair herrscht und man sich keine Sorgen machen müsse. Macht dort unten Urlaub*, genießt das schöne Klima und berichtet mir was anderes, wenn ich mich irre.
Ich glaube jedoch, dass ich bei meiner Meinung bleiben werde, da die Umstände dort unten nicht rosig sind.

Um noch kurz zu den finanziellen Aspekten zu kommen:
Die "Katastrophe" kostet jeden Burger (runtergerechnet) 0,65 €/Tag.
Vergleich: durch das Rauchen von Filterzigaretten, Zigarren und Zigarillos (zusammen) werden allein in Deutschland jährlich 22.464.000.000 (22,464 Mrd.) EUR in die Tonne gekloppt. Das sind auf alle (auch nichtrauchenden) deutschen Staatsbürger aufgeteilt etwa 0,76 €/Tag. Das mag doch was heißen. Sind Menschen etwa weniger wert als trockener Suchtstoff, der dazu noch wirklich gesundheitsgefährdend ist?

Ich hoffe, ich konnte Euch wenigstens dazu bewegen umzudenken, wenn ihr "Gegner" seid (oder wart), oder zumindest in den Gegenansichten zu bremsen.




*ACHTUNG  SARKASMUS!!! Ich rate selbstverständlich jedem dringend davon ab, in Kriegsländer, wie z. B. Syrien, Irak, Ukraine, Südsudan, Afghanistan, Jemen oder Libyen zu reisen. Ihr gefährdet Euer Leben!!!

Wenn der Abschied näher rückt

Seit 15.06.15 bin ich nun schon im "Urlaub", unglaublich wie schnell die Zeit vergeht. Es sind nur noch 6 Tage, bis ich meiner Heimatstadt Engen für 7 Wochen den Rücken kehren und weiter nach vorne sehen muss.
Mir passiert es jetzt immer öfter, dass ich schon jetzt eine Art Heimweh habe. Je näher der Tag des Gehens kommt, desto bewusster wird es mir, dass ich in meine Heimat nur noch als "Gast" wieder kommen werde.
So geschehen heute morgen im Gottesdienst. Mal wieder ein toller einfacher Gottesdienst, mit einem richtig guten Organisten, der während der Kommunion das Lied "Jesu bleibet mine Freude" gespielt hat. Anschließend fand, wie jeden Donnerstag die Aussetzung des Allerheiligsten statt. Währenddessen gehen mir immer viele Gedanken durch den Kopf, z.B. auch vor einiger Zeit, dass man am Altstadtfest die Kirche aufmachen könnte und ein kleines Programm gestalten könnte (was auch am 25.07.15 so passiert ist). Heute ging mir nicht aus dem Kopf, dass ich bald für längere Zeit nicht meh hier sein werde und bis dahin auch nicht die Schönheit dieses Gotteshauses genießen und darin beten kann.
Trost genug ist, dass es um meinen zukünftigen Wohnort viele wunderschöne Kirchen gibt, so z. B. die Basilika Waldsassen oder die Wallfahrtskirche zur Heiligsten Dreifaltigkeit auf der Kappl.
Jetzt wird nach vorne geschaut, es gibt kein zurück - Unser Vikar verabschiedete sich vor seinem Wechsel in eine andere Pfarrei mit den Worten

"Einzweidrei, im Sauseschritt läuft die Zeit, wir laufen mit"

von uns, spätestens jetzt ist mir klar, dass das nicht nur auf ihn zutrifft, sondern auch auf mich und auf alle anderen Menschen.

Jetzt gilt es, auf Gott zu vertrauen, seinen Weg zu gehen und seinen Ruf zu hören und ihm dann schließlich zu folgen.

Ein Reisebericht



Meine Reise nach Ungarn

Vergangene Woche war ich zu Gast in unserer Partnerstadt Pannonhalma.
Sie liegt ungefähr 840 Kilometer von Engen entfernt. Der Beginn war schon mal klasse . Ein recht neuer Audi A6 stand bei mir vorm Haus und drum rum standen meine ehemalige Klassenlehrerin, mit der ich mich gut verstehe (seit jetzt auch per "DU".. Ziemlich ungewohnt wenn aus der "Frau Lehrerin" plötzlich "Martina" wird xD) und der ehemalige Schulleiter meiner ehem. Schule. Ebenfalls mit von der Partie war eine ehem. Gemeinderätin unsrer Stadt.
Tagesziel war Salzburg in Österreich. - Angekommen in unserem Hotel stellte ich erstmal fest, dass die Betten unglaublich hart waren.
In der Stadt angekommen war ich begeistert von der "Skyline" und den vielen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Beeindruckend war die Festung Hohensalzburg, die auf dem Festungsberg thront. Je dunkler es wurde, desto schöner und geheimnisvoller wurde der Ort.
Übrigens: wenn Ihr in Salzburg seid und Hunger habt, dann empfehle ich Euch das Restaurant "Sternbräu", dessen Website auf dem Namen verlinkt ist.

Zurück im Hotel wurden all meine Befürchtungen Realität :/ . Die Nacht auf einem starren Brett zu verbringen wäre sicherlich eine bessere Alternative gewesen. Jedoch ist das Frühstück gut, deswegen ist das Hotel (zumindest für eine Nacht) zu empfehlen. Es kostet nur 36,00 €/Nacht im Einzelzimmer! Hier der Link dazu: Leonharderhof.

Die Fahrt ging am folgenden Morgen weiter und wir sind am Nachmittag in Pannonhalma angekommen.

Kaum waren die Zimmer bezogen, gings auf zu einem Spaziergang durch die Stadt. Ich selber war 2008 das letzte Mal dort. Seither hat sich die Stadt unglaublich gewandelt. Aus einer Stadt mit maroden Straßen, in der die Häuser auch nicht grad schön waren, ist eine moderne Stadt mit einer gesünderen Infrastruktur geworden. Vor zwei Jahren wurde der Marktplatz eröffnet. Ein sehr schöner Platz, ein perfektes Stadtzentrum! Direkt daneben ist ein schönes frisch renoviertes Haus zu bewundern. Es ist ein Museum und wurde von der Benediktinererzabtei St. Martin, die über der Stadt auf dem Martinsberg thront, saniert. Darin zu sehen ist das Abteimuseum und verschiedene Wechselausstellungen. Zur Zeit (August 15) ist eine Ausstellung über das Leben des Hl. Benedikt zu bewundern. (Der Marktplatz wurde gemeinsam von Stadt und Abtei errichtet)

Am Abend stand das Abendessen auf dem Plan. Zuerst dachte ich an ein normales schlichtes Abendessen unter uns, jedoch kam plötzlich der halbe Stadtrat und der Bürgermeister von Pannonhalma ins Restaurant. Der Engener Bürgermeister traf kurz vor dem Essen mit seiner Ehefrau in Pannonhalma ein.
Es gab unglaublich viel zu essen, man konnte sich schier nicht sattsehen. Es war aber gut!

Am nächsten Morgen stand die Hl. Messe zum Nationalfeiertag an. Die Kirche von Pannonhalma wurde erst kürzlich renoviert und glänzt seither in einer schlichten weißen Farbe. Kurz danach wurden wir noch sehr kompetent durch die Basilika der Abtei und deren Kreuzgang geführt, ehe es zum Mittagessen in das benachbarte Restaurant ging, welches im Besitz der Abtei ist. Es war ein sehr modernes Restaurant mit sehr gutem Essen.

Kurze Zeit später begann auf dem Marktplatz das Fest zum Tag des Hl. Stephan I. von Ungarn. Es war viel los und es wurde eine Skulptur eingeweiht, welche mitten auf dem Platz steht. Der Engener Bürgermeister hielt auch eine Rede, welche in die ungarische Sprache übersetzt wurde.

Später am Tag fand eine Führung durch das neue Museum, samt Weinkeller statt. Wirklich beeindruckend, was in den letzten Jahren gemacht wurde! Ich bin wirklich schwer beeindruckt.

Am Abend fand ein exklusives Konzert statt. Der wohl bekannteste Künstler war der Gewinner des ungarischen X-Factor 2013. Das Konzert kam vor allem bei den jugen Leuten, aber auch beim "älteren Semester" sehr gut an.

Der Tag endete mit einem großen Feuerwerk, von dem ich ein Video auf Youtube gestellt habe.

Dagsdrauf stand wieder ein abwechslungsreiches Programm auf der Tagesordnung. Begonnen hat es mit der Fahrt des "Bimmelbähnles" an der Abtei vorbei an eine Lavendelöl-Destillerie an der anderen Seite des Martinsberges, welche auch zur Abtei gehört. Gringsum war ein großes, herrlich riechendes Lavendelfeld.
Nach ein paar Einkäufen im Laden dort gings zu einer Glasgalerie. Der Künstler, dem die Galerie gehört, fertigte auch die neue Skulptur auf dem Marktplatz in Pannonhalma.

Zum Essen gings durch eine Straße mit etlichen Weinkellern am Straßenrand. Auch das Restaurant verfügte über einen solchen Weinkeller und zu unserer Überraschung und Freude fand nach dem Essen eine Weinprobe im Keller statt.

Am Abend freute ich mich besonders, den Engener "Krippenbaumeister" U. Scheller kurz zum Erzabt von Pannonhalma zu begleiten. Ein kurzes Gespräch war drin und anschließend die Segnung von drei neuen Rosenkränzen durch den Abt. Ich persönlich empfand das für eine besondere Ehre.

Auf der Rückfahrt machten wir dankenswerterweise Halt im Stift Heiligenkreuz im Wienerwald (Österreich), an dem wir bei der Hinfahrt leider nur vorbeigefahren sind. War `ne echte Bereicherung für mich!

Fazit:
Er nach Ungarn eingeladen wird, braucht sich um sein leibliches Wohl nicht zu fürchten. Die Mentalität der Ungarn ist, lieber selbst nichts zu Essen zu haben, Hauptsache, der Gast hat es in Übermengen.  Das habe ich am eigenen Leib erfahren.